Der Cellulite zum
Verwechseln ähnlich: Fettpölsterchen, Fette am Bauch und Reiterhose
Quelle:
„Aktiv gegen Cellulite“ von Dr. Weyergans
Cellulite
und >>Fettpölsterchen<< werden von vielen Frauen oft verwechselt
und selbst von den Fachfrauen im Kosmetik-Institut nicht immer
auseinandergehalten. Aber man muss nicht
dick sein, um Cellulite zu haben; selbst Gertenschlanke können Orangenhaut
bekommen. Sie sind nicht minder davon betroffen als die Molligen. Man kann also
Cellulite haben, ohne dick zu sein; auf der anderen Seite gibt es nur selten
jemanden, der nur Fettpölsterchen hat und keine Cellulite!
Dieses
Buch hat sich darum bemüht, die Orangenhaut als eine lokale
Lymphzirkulations-Störung zu beschreiben, als eine Unterfunktion im
Entsorgungssystem des menschlichen Körpers. Sie ist das Ergebnis mangelnder
Muskelpumpentätigkeit, und diese wiederum kann das Resultat ungenügender
Bewegung oder eines schlechten Bindegewebes sein. Auf dem Hintergrund dieser
physiologischen Differenzierung orientiert sich die Therapie der Cellulite
vornehmlich am Aktivieren des Entsorgungssystems, der Lymphdrainage.
All
das hat mit >>Fettpölsterchen<< nur mittelbar etwas zu tun.
Fettpölsterchen sind ein Phänomen, das auf der anderen Seite des Stoffwechsels
existiert, nämlich auf der Versorgungsseite.
Auf der anderen Seite des
Stoffwechsels: das Versorgungssystem
Unter
Fettpölsterchen - hier ist nicht die krankhafte Fettsucht
gemeint – versteht man abgelagerte Fette, sogenannte Depotfette.
>>Depotfett<< ist übrigens nicht ganz der richtige Ausdruck, denn
es handelt sich nicht nur um Fettsäuren, sondern genauso auch um Eiweiß und um
umgewandelte Kohlenhydrate.
Kennzeichnend
für diese Stoffe ist, dass sie noch nicht verbrannt sind! Sie stehen dem
Stoffwechsel für die Energiegewinnung also noch voll und ganz zur Verfügung.
Der Unterschied zwischen diesen noch nicht verbrannten Nährstoffen und den
Stoffwechselrestprodukten der Cellulite ist wie der von Kohle und Asche:
Letztere bleibt übrig, wenn die Kohle verbrannt ist.
Aus
diesem Bild ist möglicherweise auch der Begriff >>Schlackestoffe<<
hergeleitet, der zwar medizinisch wenig exakt ist, aber die Sache dennoch
treffend bezeichnet. Und was beim Verbrennen von Kohlen im Ofen als Wärme
erzeugt wird, ist im Organismus das ATP,
die Energie, die bei fast allen Lebensvorgängen, vor allem im Wärmehaushalt und
bei der Bewegung, benötigt wird.
Wo die Fettpölsterchen am liebsten
sitzen
Depotfett
kann sich theoretisch, ähnlich wie die Cellulite, überall im Fettgewebe
ansammeln. Vornehmlich sind jedoch Stellen wie das Gesäß, die Oberschenkel, die
Oberarme und die Hüften betroffen. Das hängt vom individuell vererbten
Fettverteilungsmuster und vom Konstitutionstyp ab. Nicht zuletzt entscheidet
aber auch der Zustand des Bindegewebes wieder einmal mit darüber, ob sich die
Zellen überhaupt aufblähen können oder nicht.
Die
Möglichkeit, dass man überhaupt Nährstoffreserven anlegen kann, wurde als ein
Geschenk der Natur bezeichnet: In guten
Zeiten wird gefuttert, in schlechten Zeiten oder in der Zeit, wo keine
Nahrungsaufnahme stattfindet, wird dann von dem vorhandenen Depotfett gezehrt.
Erst wenn mehr Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate über die Nahrung zugeführt als
verbrannt werden, erfolgt das Abspeichern für eine spätere Verbrennung. Auf die
Nährstoffreserven greift ein Organismus also dann zurück, wenn er über die
laufende Ernährung seinen Energiebedarf nicht mehr decken kann. In diesem Fall
zehrt er von den Reserven (übrigens länger, als man denkt). Wie viel Depotfett
angelagert wird, hängt also davon ab, wie viel Nahrung aufgenommen wurde.
>>Fett<<-
Depots sind für Tiere sinnvoll
In
den hochentwickelten Industriegesellschaften ist das Depot-Prinzip für den
Organismus des Menschen weitgehend überflüssig geworden; die Nahrungs Versorgung
ist hier kontinuierlich gewährleistet. Im Gegenteil: Heutzutage gilt es als
unschick, Fettpölsterchen zu haben, und als ein Zeichen von mangelnder
Selbstkontrolle und von Manipulierbarkeit.
Ähnlich
wie gegen Cellulite werden auch für den Kampf gegen die Fettpölsterchen
zahlreiche Hilfen angeboten. Nicht alle Waffen, die zu Felde getragen werden,
taugen aber wirklich etwas, und viele schießen an dem anvisierten Ziel weit
vorbei.
Gegen
die unliebsamen Fettpölsterchen soll nun eine Strategie entwickelt werden, und
die lässt sich auf eine kurze Formel bringen:
Wer seine Fettpölsterchen loswerden
möchte, muss >>Fett<< verbrennen!
Und wie erreicht man,
dass der Körper die abgelagerten Fette verbrannt?
Es
gibt mehrere Möglichkeiten:
Die Diät: weniger essen
– gleich viel verbrennen
Die
Diät ist die physiologisch einfachste und präziseste aller Methoden, schlank zu
werden. Sie ist der Stoff, aus dem die
Frühlingsträume der Frauenpresse gesponnen werden. Hier braucht es keine
besonderen Empfehlungen über diejenigen hinaus, die im Kapitel über Ernährung
(vgl. S. 78 ff.) in diesem Buch schon gegeben wurden.
Im Hinblick auf die
Depotfette ist das Prinzip klar: Wenn man weniger isst, als man an Energie
braucht, bleibt dem Organismus nichts anderes übrig, als auf seine Reserven
zurückzugreifen und diese zu verbrennen.
Den Energiebedarf
steigern
Wer
auf seine Ernährungsgewohnheiten und die gewohnten Nahrungsmengen nicht
verzichten kann, der kann Depotreserven >>verheizen<<, indem er den
Energiebedarf seines Körpers erhöht. Mehrere Möglichkeiten stehen zur Auswahl.
Bewegung
Bei
jeder Bewegung braucht der Körper Energie. Wer sich mehr bewegt, braucht mehr
Energie! Dann verbrennt der Organismus mehr, als Sie ihm über die Nahrung
anbieten (vorausgesetzt, Sie essen nicht mehr als gewöhnlich!).
Das erforderliche
Mehr an Bewegung können Sie über Sport erreichen oder über die sogenannte passive Gymnastik mit Hilfe von Geräten in Form einer Reizstrom- oder
Tiefenwärme-Behandlung, dann gehört als flankierende Maßnahmen das Ankurbeln
der Entsorgung mittels einer entschlackenden Lymphdrainage dazu, da ja
Nährstoffe zunächst nur in Schlackestoffe umgewandelt werden.
Die Verbrennung aus
der Tube
Eine
andere Methode, Depotfette aufzuzehren, ist das Fieber. >>Fieber reinigt und heilt<<, sagt der
Volksmund und hat recht damit. Doch Fieber ist noch lange nicht jedermanns
Sache und vor allem nicht das künstliche Fieber, das medikamentös herbeigeführt
wird. Schon eher wirksam und besser verträglich sind die sogenannten Thermo-Sticks, kosmetische Präparate,
die lokal aufgetragen werden und die Durchblutung anregen. Die Erweiterung der
peripheren Blutgefäße, die an der unvermeidlichen Hautrötungen gut zu erkennen
ist, ist Zeichen einer verstärkten Sauerstoffaufnahmen der Gefäße durch die
Haut. Dies wiederum zieht eine bessere >>Zellatmung<< nach sich,
worunter allgemein die Verbrennungsleistung der Zellen verstanden wird.
Andere
Produkte schleusen mittels Liposomen Wirkstoffe scheinbar direkt in die Zellen
ein und aktivieren quasi von innen heraus die Atmungs- und
Verbrennungsaktivität. Hierbei entsteht das Wärmegefühl zuerst, die Rötung
anschließend. Auch quaddelt die Haut bei erstmaligem Auftragen leicht auf. Der
Vorteil dieser etwas teureren Produkten ist bessere Wirksamkeit und
Verträglichkeit.
Akupunktur
Es
gibt eine Reihe weiterer Methoden, die den Abbau der Fettpölsterchen in
Aussicht stellen, zum Beispiel die Akupunktur: mit Laserstrahlen, mit
elektrischen Strömen oder klassisch, mit Nadeln, werden Akupunktur-Punkte
stimuliert, die ihrerseits wiederum den Stoffwechsel und seine
Verbrennungsleistung zu Höchstleistungen aktivieren sollen. Die Methoden sind
schmerzlos und gut verträglich, werden jedoch nur von wenigen Spezialisten
angeboten. Das macht sie dementsprechend teuer. Hinzu kommt, dass hier die
Ergebnisse auf sanfte Art und Weise erzeugt werden; und alles Sanfte braucht
seine Zeit.
Die
>>Schlankmacher<<
Und
dann sind da noch die vielen, vielen
Schlankmacher. Angefangen vom Wundertee über die Super-Dragees bis hin
zum wiederentdeckten alten Hausmittel gibt es jedes Jahr etwas Neues. Einfache
Schlankmacher zügeln nur den Appetit und versorgen den Körper darüber hinaus
mit allem, was er für seinen Baustoff Wechsel benötigt. Andere optimieren das
Verbrennen von abgelagerten Nährstoffreserven über eine Verbesserung der
Verbrennungsleistung selbst. Sie erreichen das zum Teil mit Hilfe von natürlich
oder künstliche Enzymen, die die Eiweiße der Nahrung schon im Dünndarm in sehr
kurze Aminosäuren zerlegen, oder mit Hilfe von kurzkettigen Aminosäuren; sie
machen sich das Prinzip zunutze, dass der Organismus mehr Energie braucht, um
kurzkettige Aminosäuren zu verbrennen, als er dabei an Energie gewinnt!
Die
wohl größte Gruppe angeblicher Schlankmacher taugt jedoch nur bedingt. Oft
bezahlt man teuer für seine Leichtgläubigkeit.
Bedenken Sie auch,
dass gegen eine möglicherweise krankhafte Fettsucht sowieso nur eine medizinisch
fundierte Therapie sowie eine eindringliche Ernährungsanalyse und
Ernährungsberatung helfen können.
Das
Ergebnis dieses Kapitels lautet also:
Gegen die
weitverbreiteten unliebsamen Speckröllchen und zehn Kilogramm Gewicht, die die
Waage zu viel anzeigt, hilft nur weniger essen und/oder mehr verbrennen. Warum
das so ist und was man tun kann, hat Ihnen dieses Buch gezeigt. Wie Sie das
erreichen, bleibt neben den Empfehlungen, die Ihnen hier gegeben wurden, Ihnen
selbst, Ihrem Willen und Ihrer Phantasie überlassen. Sie können die Lösung
dieses Problems nicht an einen anderen delegieren – auch nicht an dieses Buch!
Beau Well Dreams Anti Cellulite Studio
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